Diyarbakir - Die türkische Polizei hat am Montag fünf Verdächtige wegen eines geplanten Attentats auf den Gouverneur der mehrheitlich von Kurden bewohnten östlichen Provinz Van festgenommen. Bei einer Razzia in einem Haus in der Stadt Van seien Waffen und Munition sichergestellt worden, erklärten die Sicherheitskräfte in Diyarbakir.

Die Verdächtigen hätten neben dem Gouverneur Niyazi Tanilir in der Silvesternacht weitere Beamten der Provinzregierung töten wollen. Demnach war die Polizei schon seit drei Monaten auf der Suche nach den Festgenommenen. Ob diese einer verbotenen Organisation angehörten, wurde zunächst nicht bekannt.

Verdächtiger wegen PKK-Verbindungen festgenommen

In der Provinz Sirnak nahe der irakischen Grenze wurde ein weiterer Verdächtiger wegen mutmaßlicher Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) festgenommen. In seinem Haus sei ein Kilogramm Plastiksprengstoff gefunden worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Der Mann werde verdächtigt, einen Anschlag auf Sicherheitskräfte geplant zu haben.

Die PKK verstärkte in der jüngsten Vergangenheit ihre gewalttätigen Aktivitäten vor allem im kurdisch dominierten Südosten der Türkei. Zuvor hielt sie zwischen 1999 und Juni 2004 einen einseitigen Waffenstillstand ein. Im Krieg zwischen der Armee und der PKK im türkischen Kurdengebiet von 1984 bis 1999 und in der Folgezeit starben rund 37.000 Menschen. (APA)