Niederösterreichs Winzer fürchten nach Abkommen zwischen der EU und den USA über Weinimporte um ihre Umsätze
Redaktion
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St. Pölten/Wien - Niederösterreichs Winzer fürchten nach dem
Abkommen zwischen der EU und den USA über Weinimporte um ihre
Umsätze. Das Abkommen erleichtert den Import von US-Weinen, die so
nicht in Europa produziert werden dürfen. Vor allem im Billigsegment
könnten die Amerikaner mit dieser Produktionsweise punkten, sagte der
Landes-Weinbaupräsident Josef Pleil am Montag dem "ORF
Niederösterreich".
Der Winzer verlangt nun, dass auf der Etikette ausgewiesen sein
müsse, ob der Wein landwirtschaftlich oder industriell hergestellt
wurde. Ansonsten würde den Konsumenten die Chance genommen, sich bei
einem US-Importwein für die traditionelle Methode zu entscheiden
anstatt für die industrielle. Angesichts des hohen Anteils von
Industrieprodukten beim US-Wein sei das eine indirekte Unterstützung
für die Amerikaner, so die Argumentation.
Wasser im Wein
Anders als hier zu Lande darf Wein in den USA etwa mit Wasser
versetzt, durch so genannte "Spinning Columns" in seine Bestandteile
aufgespalten und wieder zusammengesetzt oder durch Holzchips
künstlich mit Barrique-Geschmack angereichert werden. Zahlreiche
heimische Winzer bezeichnen die Methode als qualitativ minderwertig.
Was jedoch ein Streitpunkt ist: Chemisch ist ein mit Holzchips
hergestellter Wein nicht von einem zu unterscheiden, der den
Fassgeschmack durch jahrelange Lagerung in einem Eichenfass bekommen
hat.
Im jüngsten Abkommen zwischen den USA und der EU haben die
Europäer diese amerikanischen Produktionsmethoden nun offiziell
anerkannt. Hinweise auf den Etiketten sind in den Abkommen vorerst
nicht vorgesehen. Auf Drängen des neuen deutschen
Landwirtschaftsministers Horst Seehofer soll darüber bei den nächsten
einschlägigen Verhandlungen zwischen den USA und der EU aber
neuerlich gesprochen werden.(APA)
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