Moskau - Russische Soldaten sollen bei den berüchtigten "Säuberungsaktionen" in tschetschenischen Dörfern künftig von Staatsanwälten überwacht werden. Diese Maßnahme solle "zusätzliche Garantien für den Schutz der Bevölkerung" geben und die "Disziplin und das Verantwortungsbewusstsein der Truppen erhöhen", zitierte die Nachrichtenagentur Itar-Tass am Mittwoch den für Tschetschenien zuständigen Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski. Bei den "Säuberungen" durchsuchen Soldaten und Milizionäre Haus für Haus nach versteckten Rebellen und Waffen. Westliche Menschenrechtsorganisationen haben zahlreiche Augenzeugen-Berichte über die Tötung von Zivilisten und Plünderungen durch russische Soldaten in Tschetschenien vorgelegt. Im März wurde ein Offizier von den russischen Behörden wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Tschetschenin angeklagt. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hatte gefordert, Russland wegen anhaltender Menschenrechtsverletzungen in der Kaukasus-Republik aus der Staatenorganisation auszuschließen. Im Europarat in Straßburg berät der russische Außenminister Igor Iwanow an diesem Donnerstag mit seinen 40 Kollegen über die Lage in Tschetschenien. (APA/dpa)