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Gepflegt verpflegt: In einer US-Basis in Mossul teilte Verteidigungsminister Rumsfeld selbst das Weihnachtsessen aus.

Foto: REUTERS/Jim Young
Das US-Verteidigungsministerium schickt unterschiedliche Signale zum Truppenrückzug aus dem Irak. Generalstabschef Pace korrigiert Pentagonchef Rumsfeld.

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Washington/Bagdad - Der Chef des US-Generalstabs, Peter Pace, hat eingeräumt, dass die US-Truppen im Irak unerwünscht sind. Die Iraker wollten die US-Soldaten und ihre Verbündeten "so früh wie möglich" außer Landes haben, sagte der oberste US-Militär am Sonntag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News. "Sie wollen nicht, dass wir morgen abziehen, aber so früh wie möglich."

Die Stärke der US-Truppen im Irak werde von nun an monatlich überprüft, kündigte Pace an. Vergangene Woche hatte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bekannt gegeben, dass bis zum kommenden Frühjahr zwei Kampfbrigaden aus dem Irak abgezogen würden, die insgesamt etwa 7000 Soldaten umfassen. Pace bestritt in dem Interview, dass das Pentagon derzeit einen Plan ausarbeite, wonach die Zahl der im Irak stationierten US-Soldaten bis Ende 2006 unter 100.000 abgesenkt werden solle. Derzeit befinden sich etwa 155.000 US-Soldaten im Irak; dabei sind auch die zusätzlichen Truppen eingerechnet, die Washington zur Sicherung der Parlamentswahlen im Dezember entsandt hatte.

USA fürchten Misshandlungen in irakischen Gefängnissen

Wegen bekannt gewordener Misshandlungen in irakischen Gefängnissen will das US-Militär seiner derzeit rund 14.500 Gefangenen vorerst nicht an irakische Behörden überstellen. "Wir übergeben Einrichtungen und Gefangene erst, wenn (die Iraker) die Normen einhalten, die wir definiert haben und selbst anwenden", zitierte die New York Times den zuständigen Kommandanten. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.12.2005)