Im Schutze der Nacht wurde der Schriftzug "Arnold-Schwarzenegger-Stadion" abmontiert, weil bei Tag hätte jemand die am Boden liegenden Buchstaben fotografieren oder gar darauf herumtrampeln können, so die offizielle Erklärung. SPÖ, Grüne und die Kommunisten haben es verlangt, weil Arnie Todesurteile bestätigt, und Arnie entzog seiner Heimatstadt daraufhin das Recht, sich mit seinem Namen zu rühmen (apropos: Wie viele amerikanische Arnie-Fans sind schon nach Graz gepilgert?). In Graz hätte Schwarzenegger Gendarm werden können wie sein Vater, Amerika hat ihm einen steilen Aufstieg ermöglicht wie tausenden anderen österreichischen Emigranten auch. Andere wurden Topwissenschafter oder -unternehmer. Arnie kam zu Ruhm in einer bizarren Sportart, dem Bodybuilding, dann in bizarren Filmen ("Conan, der Barbar") und schließlich in einem bizarren Politik-Biotop, Kalifornien. Sehr spannend, sehr amerikanisch, aber nicht ausreichend für die Errichtung von Quasi-Denkmälern zu Lebzeiten. Arnold Schwarzenegger ist in Wirklichkeit geistig längst weit weg von Österreich, das ist nicht verwunderlich und auch sein gutes Recht. Damit sollten wir es jetzt gut sein lassen. (DER STANDARD - Printausgabe, 27. Dezember 2005)