Die Gefangenen hätten die Freilassung der Geiseln angekündigt, wenn einer ihrer Führer, der vor einem Monat in eine andere Einrichtung verlegt worden war, nach Urso Branco zurückgekehrt sei. Die Behörden hätten zugestimmt, ihn nach der Freilassung der Geiseln zurückkehren zu lassen. Dies hätten die Häftlinge abgelehnt, sagte de Souza. Um sie zu zermürben, seien Wasser und Strom abgestellt worden, auch würden keine Nahrungsmittel geliefert. Die meisten der 1.200 Gefangenen in Urso Branco beteiligten sich an dem Aufstand. Die Anstalt wurde für 350 Häftlinge gebaut.
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Brasilien: Häftlingsaufstand in Gefängnis
Mehr als 200 Menschen als Geiseln genommen
Sao Paulo - Mit Messern bewaffnete Häftlinge haben im
brasilianischen Staat Rondonia mehr als 200 Menschen als Geiseln
genommen. Der Aufstand begann am Sonntagnachmittag während der
Besuchszeit im Staatsgefängnis Urso Branco in der Hauptstadt Porto
Velho. Insgesamt würden 190 Frauen und 17 Männer festgehalten,
erklärte der Leiter der Behörde für öffentliche Sicherheit des
Staats, Renato Eduardo de Souza, am Montag. Alle seien Verwandte der
Häftlinge.
Im April 2004 kam es in Urso Branco zu einem fünftägigen blutigen
Aufstand, bei dem 14 Häftlinge ums Leben kamen. Damals hielten die
Gefangenen 170 Angehörige als Geiseln, die meisten von ihnen Frauen. (APA/AP)