Weniger schlimm als befürchtet haben sich die Verletzungen jener 49-Jährigen herausgestellt, die am Stefanitag von ihrem 57-jährigen Lebensgefährten in Wien-Landstraße mit einem Messer attackiert worden ist. Die 49-Jährige hat einen etwa vier Zentimeter tiefen Stich in den Hals abbekommen. Die Frau konnte am Dienstagnachmittag das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Ihr Adoptivsohn, der die Tat mitansehen musste, wurde bei Verwandten untergebracht. Den kleine Bub hatte die 49-Jährige im Jahr 2000 aus dem ehemaligen Jugoslawien adoptiert. Der Fünfjährige wurde zunächst schwer geschockt psychologisch betreut. Die Exekutive rechnete damit, dass der Bub frühestens in zehn Tagen Einvernahme fähig sei.

Widersprüchliche Aussagen

Mit einander widersprechenden Versionen des Tathergangs mussten sich unterdessen die Ermittler herumschlagen. Der 57-Jährige berief sich darauf, dass er sich nur gewehrt und der 49-Jährigen die Waffe entwunden habe. Laut einem Zeugen war der gebürtige Burgenländer gegen 12.30 Uhr stark betrunken nach Hause gekommen. Kurz danach hörte der Nachbar Schreie, lautes Scheppern und Pumpern aus der Wohnung.

Die Frau versuchte, aus der Wohnung zu flüchten, ihr Freund hielt jedoch die Tür zu. Der Nachbar wollte dem schreienden und blutverschmierten Opfer helfen, aus der Wohnung zu gelangen. Als die Eingangstür kurz aufging, sah der Zeuge, wie der Mann mit einem großen Küchenmesser im Vorzimmer stand. Kurz darauf kam dem Nachbarn die Polizei zu Hilfe. (APA)