New York - Der Menschenrechtsbeauftragte der deutschen
Bundesregierung, Tom Koenigs, wird neuer UN-Beauftragter für
Afghanistan. UN-Generalsekretär Kofi Annan ernannte den 61-jährigen
Grünen-Politiker zum Nachfolger von Jean Arnault, wie die Vereinten
Nationen am Dienstag mitteilten.
Arnault und sein Vorgänger Lakhdar Brahimi haben nach dem Sturz
der Taliban im Jahr 2001 wichtige Rollen beim Aufbau einer Demokratie
in Afghanistan gespielt. Das Parlament, das erstmals nach mehr als 30
Jahren frei gewählt wurde, trat am 19. Dezember zusammen.
Annan hatte Koenigs am 16. Dezember im Sicherheitsrat als seinen
Kandidaten genannt, das Gremium erhob keinen Einspruch gegen seine
Ernennung. Der frühere Stadtkämmerer von Frankfurt am Main arbeitete
bereits als bei der UN-Verwaltung für das Kosovo (UNMIK) und leitete
die UN-Mission in Guatemala.
Der Spross einer Kölner Bankiersfamilie vermachte 1973 sein
geerbtes Vermögen, das er mit "irgendwas zwischen 500.000 und fünf
Millionen Mark" angab, dem Vietcong und chilenischen
Widerstandsgruppen. Bei den Grünen war er ein enger Wegbegleiter
Joschka Fischers. Anfang 2005 wurde er vom damaligen Außenminister
Fischer zum Beauftragten für Menschenrechtspolitik und Humanitäre
Hilfe im Auswärtigen Amt ernannt. (APA)