Graz - Vier Mal wurde einem 38-jährigen Steirer bereits der Führerschein abgenommen, weil er alkoholisiert hinter dem Steuer erwischt wurde. Jedes Mal bekam er den Schein wieder zurück, durfte sogar weiter als Kraftfahrer arbeiten. Im Mai dieses Jahres endete eine weitere Sauftour tödlich: Bei einem Unfall starb der Beifahrer des Alk-Lenkers. Am Mittwoch wurde er zu zehn Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

"Das war bei Ihnen ja kein einmaliger Ausrutscher", bemerkte Richterin Angelika Hacker zu dem Angeklagten, der bereits vier Mal wegen Trunkenheit seinen Führerschein verloren hatte. Im Mai war der 38-Jährige in einem Gasthaus im Bezirk Weiz in der Oststeiermark gewesen und hatte mit einem Bekannten einiges getrunken. Dann stieg er mit rund 1,6 Promille Alkohol im Blut ins Auto, und wollte heimfahren.

Da er auch viel zu schnell unterwegs war, verlor er laut Verkehrs-Sachverständigem in einer Kurve die Gewalt über das Fahrzeug. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem entgegenkommenden Auto.

Der Beifahrer wurde aus dem Wagen geschleudert und starb. Der Lenker gab zunächst an, er wisse nicht, ob er gefahren sei. Die Blutspritzer auf dem Autositz wiesen aber darauf hin, dass er selbst das Fahrzeug gelenkt hatte.

"Fühlen Sie sich schuldig?", fragte die Richterin. "Ja, schon", so der Angeklagte. Auch die beiden Insassen des entgegenkommenden Autos wurden wie der Unglückslenker selbst verletzt. Die Richterin verurteile den 38-Jährigen zu zehn Monaten unbedingter Haft. Der Beschuldigte erbat sich Bedenkzeit. Die Bezirkshauptmannschaft muss einmal mehr darüber entscheiden, ob der Oststeirer seinen Führerschein wieder bekommt.(APA)