Erstmals seit der Teilung der koreanischen Halbinsel vor 60 Jahren haben Süd- und Nordkorea direkte Telefonverbindungen für den kommerziellen Gebrauch geöffnet. Er hoffe, dass der neue Telefondienst auch den Austausch über das Internet und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten im Bereich der Informationstechnologie beschleunigen werde, sagte der südkoreanische Informationsminister Chin Dae Je am Mittwoch während einer Feier in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong.

Beschränkt

Gespräche nach Nordkorea sind derzeit noch auf Kaesong beschränkt. In der Nähe der Stadt bauen beide Länder derzeit einen Industriepark aus, in dem bereits einige südkoreanische Firmen mit einer eigenen Produktion begonnen haben. Private Telefongespräche zwischen Nord- und Südkorea sind weiterhin nicht möglich.

Kosten

Durch die neuen Telefonverbindungen sollen vor allem die Kommunikationskosten verringert werden. Insgesamt seien 300 Verbindungen geöffnet worden, teilte die Telefongesellschaft KT Corp. in Seoul mit, die die Leitungen verlegt hat. Bereits im Mai hatte KT die Öffnung einer direkten Telefonverbindung nach Kaesong angekündigt, doch wurde deren Nutzung verschoben. Die jetzige Öffnung des innerkoreanischen Telefondienstes wurde ermöglicht, nachdem die USA in Gesprächen mit Südkorea in die Lieferung von Telekommunikationsausrüstungen an den kommunistischen Norden eingewilligt hatten.

Nach der Teilung Koreas vor 60 Jahren waren alle Telefonverbindungen gekappt worden. Offiziell befinden sich beide Staaten nach wie vor im Kriegszustand, da der Krieg 1950 bis 1953 ohne Friedensvertrag zu Ende ging.(APA/dpa/Reuters)