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Das Mozartjahr lässt die Tourismuswerber in der Mozartstadt auf einen Besucher- rekord hoffen.

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Eine EU-Konferenz mit vielen Staatsgästen, wegen der ein Mozartfest nicht auf dem Residenzplatz stattfinden kann und "Wetten, dass ...?": Mozarts 250. Geburts- tag wird turbulent.

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Salzburg - Das kommende Jahr wird für Stadt und Land Salzburg ein Jahr der Großereignisse: Die ganz im Zeichen aller 22 Mozart-Opern stehenden Sommerfestspiele, das EU-Außenministertreffen im März oder die Rad-Weltmeisterschaft von 19. bis 24. September sind nur einige der Highlights, die die Herzen der Touristiker schneller schlagen lassen.

Der für die Fremdenverkehrswirtschaft in der Landesregierung ressortzuständige Landeshauptfraustellvertreter Wilfried Haslauer (VP) hofft im Mozartjahr 2006, die Schallmauer von 23 Millionen Nächtigungen zu durchbrechen. Gleichzeitig warnt er jedoch, "dass nicht übertrieben wird". Haslauer sorgt sich, dass viele Gäste Salzburg meiden könnten, um dem Rummel zu entgehen. Schon jetzt sind rund um die größten Events so gut wie keine Hotelbetten mehr frei.

Der erste große Brocken, kommt auf Salzburg bereits rund um den 27. Jänner - Mozarts 250. Geburtstag - zu. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms der Stiftung Mozarteum werden sich internationale Klassikstars von Nikolaus Harnoncourt über Roger Norrington bis Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker ein Stelldichein geben.

Für die Salzburger Bevölkerung war am 27. Jänner zusätzlich ein eigenes Fest am Residenzplatz geplant. Daraus wird in dieser Form freilich nichts, das Volksfest mit Rico Gulda, Saxodrome oder Timna Brauer kollidiert nämlich mit der EU-Konferenz "Sound of Europe". Zu dieser Tagung im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft werden zahlreiche Staatsgäste erwartet. Auf der Gästeliste soll auch US-Außenministerin Condoleezza Rice stehen. Ob Rice auch tatsächlich an die Salzach reist, kann das Bundeskanzleramt derzeit aber nicht bestätigen.

Aus Sicherheitsgründen wird der Tagungsort Kongresshaus abgesperrt. Szenen, wie sie sich rund um die Weltwirtschaftsforen vergangener Jahre in Salzburg abgespielt haben, wo ganze Stadtteile komplett abgeriegelt worden waren, sollen sich aber nicht wiederholen.

Allerdings ist das "Fest für Mozart", zu dem einige tausend Besucher erwartet werden, den um den Schutz der Staatsgäste bemühten Sicherheitsexperten im Weg. Da die Konferenzteilnehmer am 27. Jänner nach einem Konzertbesuch zu einem Empfang in die Alte Residenz am Residenzplatz geladen werden, muss die Veranstaltung für die Einheimischen auf den viel kleineren Kapitelplatz verlegt werden. Der Residenzplatz selbst wird großteils gesperrt.

Das Sahnehäubchen aus Sicht der Salzburg-Werber ist dann aber der 28. Jänner. Einen Tag nach Mozarts Geburtstag, wird die ZDF-Fernsehshow "Wetten, dass ...?" mit Moderator Thomas Gottschalk in der Salzburg-Arena zu Gast sein. Ganz im Sinne der Imagepflege Salzburgs als Mozartstadt ist auch die Location für die Außenwette: Diese wird auf dem Mozartplatz stattfinden. (Thomas Neuhold, DER STANDARD - Printausgabe, 29. Dezember 2005)