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Videoüberwachung am Wiener Schwedenplatz

Foto: APA/Harald Schneider
Überwachungsvideos der österreichischen Polizei lassen sich mit einfachstem technischen Equipment empfangen – und zwar von jedem. Diese Erkenntnis machten Aktivisten des Vereins Quintessenz auf dem diesjährigen Chaos Computer Congress (22C3) in Berlin öffentlich, berichtet Spiegel-Online am Donnerstag.

Funk

Seit Anfang 2005 dürfen öffentliche Plätze per Video in Österreich überwacht werden. Seit April 2005 überwachen zwei schwenk- und zoombare Kameras den Schweden- und Morzinplatz in Wien, die laut Polizei einen "Kriminalitäts-Hot-Spot" in der Bundeshauptstadt bilden. Ihre Überwachungsbilder senden die Kameras per Funk auf einer Frequenz von 2,3 Gigahertz.

Protest

Diese Funkdaten konnten die Aktivisten mit einem umgebauten Satellitenreceiver empfangen und so der Exekutive über die Schulter blicken. Mit der Veröffentlichung ihres Wissens wollen die Aktivisten auch gegen die Videoüberwachung protestieren.

Kein Problem

Die Polizei zog die Angaben in Zweifel und sieht kein Problem: "Am Schwedenplatz wird gefilmt, was jeder sehen kann", sagte Mag. Peter Goldgruber zur APA. Er bezeichnete das Abhören auch als "illegal", sollte dies tatsächlich passiert sein.

Absetzen

Dass die Aktivisten an gespeicherte und datenschutzrelevante Aufnahmen herangekommen seien, schloss Goldgruber aus. Künftige Attacken dieser Art wird es bei der Anlage jedenfalls nicht mehr geben: Die Kameras liefern ihre Bilder jetzt per Kabel, ein Schritt der laut Polizeischon vor Bekanntwerden des Zwischenfalls geplant gewesen sei. (red/APA)