Verkehrsminister Gorbach bezeichnete das neue System ("Punkteführerschein") als "vollen Erfolg". Bei den beiden am meisten begangenen Delikten stellte er "untragbare Zustände" fest: Kinder sind häufig nicht oder nur schlecht gesichert - 2.795 Delikte fallen in diese Kategorie -, und die 0,5-Promille-Grenze werde allzu oft nicht eingehalten (1.739 Delikte).
Verstöße bei den Beladungsvorschriften brachten es auf 903 Vormerkungen, nicht Einhalten des Sicherheitsabstandes auf 430. Weitere öfters begangene Delikte: nicht am Schutzweg angehalten (182), rote Ampel (95) oder Stopptafel (73) überfahren. Ein Delikt wurde bisher nicht registriert: ein Verstoß gegen die Verordnung über Beschränkungen für eine Beförderungseinheit mit gefährlichen Gütern beim Befahren von Tunneln.
Eintragung ins Führerscheinregister
Wer ein Vormerkdelikt begeht, bekommt eine Eintragung ins Führerscheinregister. Wer innerhalb von zwei Jahren einen zweiten Verstoß begeht, muss ein Fahrsicherheitstraining, eine Nachschulung, eine Perfektionsfahrt oder einen Erste-Hilfe-Kurse absolvieren - je nachdem, um welches der 13 Delikte es sich handelt. Wer innerhalb dieser zwei Jahre ein drittes Mal erwischt wird, dem wird der Führerschein drei Monate entzogen. Dagegen wird eine Vormerkung nach zwei Jahren gelöscht, wenn sich der Autofahrer kein weiteres Delikt zu Schulden kommen lässt.