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Bei der gewaltsamen Auflösung eines seit drei Monaten anhaltenden Protestes sudanesischer Flüchtlinge in Kairo wurden letzten Meldungen zufolge bis zu 26 Sudanesen getötet; etwa 20 sudanesische Migranten und 23 Polizisten wurden verletzt.

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Ägyptische Polizisten stürmten ein provisorisches Flüchtlingscamp am El Mohandeseen-Platz nahe des UNHCR-Gebäudes in Kairo.

Foto: APA/EPA/Khaled ElFiqi

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In einer offiziellen Erklärung des ägyptischen Innenministeriums wurde die Zahl der Toten zwar mit zwölf angegeben, Mitarbeiter des Ministeriums sprachen aber von 20 Todesopfern.

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Polizisten bei der Festnahme einer Familie.

Foto: REUTERS/Victoria Hazou

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Ein Sprecher der Flüchtlingsgruppe, Boutrous Deng, gab die Zahl der Toten sogar mit 26 an, darunter zwei Frauen und sieben Kinder. Laut ägyptischer Polizei ist auch ein Kleinkind unter den Opfern. Das Innenministerium gab an, es sei eine Massenpanik ausgebrochen.

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Ein Polizist mit einem Kind.

Foto: APA/EPA/Khaled ElFiqi

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Tausende ägyptische Polizisten waren nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die Flüchtlinge vorgegangen. Die Sudanesen wehrten sich Augenzeugen zufolge mit Knüppeln gegen die Polizei.

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Die Flüchtlinge verteidigten ihr provisorisches Camp, bevor die Polizei Wasserwerfer einsetze und das Lager stürmte.

Foto: AP /Ben Curtis)

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Die Flüchtlinge wurden von der Polizei mit Bussen fortgebracht. Die meisten der Flüchtlinge stammen aus dem Südsudan, andere aus der Konfliktregion Darfur im Westen des Landes.

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Ein Flüchtling versucht, seinem Kind die Abschiebung zu ersparen.

Foto: AP /Ben Curtis

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In den von den MigrantInnen errichteten Camp vor dem UNO-Sitz in Kairo lebten rund 3.500 Sudanesen, darunter auch Frauen und Kleinkinder. Sie forderten vom UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) eine Überprüfung ihrer Asylanträge und eine Bearbeitung ihrer Gesuche auf Ausreise in Drittländer wie die USA, Kanada und Australien.

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Wasserwerfereinsatz gegen die MigrantInnen.

Foto: APA/EPA/Khaled ElFiqi

Das Hochkommissariat hatte zuletzt erklärt, es könne wegen der Vielzahl der Flüchtlinge nicht für alle einen Transport in ein anderes Land organisieren.

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Ein Flüchtling wird von der Polizei fortgezogen.

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Eine UNHCR-Sprecherin sagte, man habe mit den ägyptischen Behörden in Kontakt über das Camp in Kairo gestanden und um eine friedliche Lösung des Problems gebeten. Nach Angaben des UNHCR starben in den vergangenen drei Monaten angesichts der schlechten Zustände in dem Camp drei, nach Angaben der Flüchtlinge zehn Menschen. (red/APA)

Links

BBC: Ten Sudanese die as camp stormed

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Polizei stürmt Flüchtlingslager

Foto: APA/EPA/Khaled ElFiqi