Große Lauschangriff ohne kriminalpolizeiliche Vorbereitung
Nach Ansicht von Pilz ist die bis dato größte Polizeiaktion der zweiten Republik, bei der erstmals der Große Lauschangriff zur Anwendung gekommen ist, "völlig überhastet und ohne die nötige kriminalpolizeiliche Vorbereitung" gestartet worden. Die Ermittler hätten dem Gericht einen "Tonbandsalat" übermittelt, auf Grund dessen die Urteile gegen zahlreiche mutmaßliche Drogendealer bzw. -bosse gefällt worden sein. Pilz will nun im Parlament klären, wie man verhindern könne, dass die Polizei "derartig hilflos, rechtswidrig und gesetzeswidrig in eine Blamage hineinstolpert".
Geänderte Vorwürfe
Die Menschenrechtsorganisation SOS-Mitmensch kritisierte den Verlauf des über Jahre gehenden Verfahrens: Etwa, dass die Staatsanwaltschaft unmittelbar vor Beendigung der Beweisaufnahme die ursprüngliche Anklage zurückgezogen habe. Während der am Donnerstag verurteilte Emmanuel C. davor als Drogenboss vor Gericht stand, warf man ihm zuletzt nur mehr vor, "Verpacker" gewesen zu sein.