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Foto: APA/dpa/Frank May
New York - Der Nutzen von Grippeimpfungen für ältere Menschen wird offenbar deutlich überschätzt. Viele Ergebnisse von Studien werden laut einer amerikanischen Untersuchung durch die Tatsache verfälscht, dass sich relativ gesunde Senioren wesentlich eher impfen lassen als gesundheitlich bereits geschwächte Menschen.

Die Analyse ergab, dass unter den Todesopfern während der Grippesaison verhältnismäßig viele Senioren mit starken gesundheitlichen Einschränkungen sind. Bei solchen Menschen, die etwa Hilfe beim Gehen oder Baden benötigen, lag die Impfrate außerdem besonders niedrig. Demnach haben diese Personen generell sowohl ein erhöhtes Sterberisiko als auch eine geringere Impfwahrscheinlichkeit, wie die Zeitschrift "International Journal of Epidemiology" berichtet.

In einem Kommentar in der Zeitschrift weist der Mediziner Paul Glezen aus Houston darauf hin, dass die Durchimpfungsraten für Senioren in den USA zwischen 1989 und 1997 von 30 auf 67 Prozent gestiegen seien. Dennoch seien die Sterberate und die Zahl der Krankenhausbehandlungen in dem Zeitraum nicht gesunken, sondern weiter gestiegen. (APA/AP)