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Washington ist über die engen Beziehungen zwischen Morales (li.) und Castro beunruhigt.

Foto: AP /Javier Galeano
Havanna - Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat am Freitag den künftigen bolivianischen Präsidenten Evo Morales als seinen "geliebten Bruder" in Havanna empfangen. Castro schloss den 46-jährigen linksgerichteten Politiker in die Arme und sagte, seine Wahl habe "die Welt erschüttert". Gemeinsam hätten sie mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez telefoniert, teilte Castro in Havanna mit.

Morales war mit Castros Privatmaschine nach Havanna geflogen. Es war die erste Auslandsreise seit seiner Wahl am 18. Dezember. Er hatte Castro wiederholt als Vorbild gewürdigt und angekündigt, Kuba im "antiimperialistischen Kampf" zu unterstützen.

Er empfinde "Freude" darüber, in Kuba zu sein, sagte Morales, der Castro als "El Comandante" anredete. In einer Erklärung betonte die kubanische Führung die "exzellenten Beziehungen", die sie mit Morales' Bewegung zum Sozialismus (MAS) unterhalte. Mit der Präsidentschaftswahl in Bolivien, aus der Morales mit 54,1 Prozent als Sieger hervorgegangen war, habe sich die politische Landkarte in Lateinamerika verändert, sagte Castro.

Washington ist über enge Beziehungen beunruhigt

Washington ist über die engen Beziehungen zwischen Morales und Castro beunruhigt. Sowohl Morales als auch Chavez sperren sich gegen die von den USA verfochtene amerikanische Freihandelszone. Morales hatte angekündigt, er wolle die bolivianische Gas-Industrie verstaatlichen.

In Kuba wird in zwei Tagen der 47. Jahrestag der Revolution gefeiert. Am Empfang für Morales nahmen auch der kubanische Vizepräsident Carlos Lage Davila und Außenminister Felipe Perez Roque teil. Zum Jahreswechsel wollte Morales nach Bolivien zurückkehren.

Für den 3. Jänner ist der Beginn einer weiteren Auslandsreise geplant, die ihn nach Spanien, Frankreich, Belgien, Südafrika, China und Brasilien führen soll. Morales lud Castro zu den Feierlichkeiten zu seiner Amtseinführung ein, die für den 22. Januar geplant ist. (APA)