Einen Kriegsverbrecherprozess gegen Hitler und andere Nazi-Größen nach Ende des Zweiten Weltkriegs hielt Churchill dagegen, wie auch sein Innenminister Herbert Morrison, für eine Farce. Sie sollten stattdessen wie gewöhnliche Kriminelle behandelt werden und umgehend hingerichtet werden, sagte Churchill den Protokollen des britischen Kriegskabinetts von Dezember 1942 zufolge. "Sollte uns Hitler in die Hände fallen, werden wir ihn zweifelsohne hinrichten", sagte Churchill. "Dieser Mann ist die Quelle des Bösen", sagte Churchill einmal über den deutschen "Führer" laut Aufzeichnungen seines Kabinettssekretärs Norman Brook vom Dezember 1942.
Demnach schlug der Premier bei einer Kabinettssitzung vor, dass Großbritannien ruhig mit ranghohen deutschen Nationalsozialisten verhandeln könne, wenn diese das wollten - wie seinerzeit etwa der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler. Ziel solcher Verhandlungen könne es allerdings nur sein, diese Nazis später "fertig zu machen".
Aus den Dokumenten geht hervor, dass der britische Staatssekretär für Kriegsangelegenheiten, Peter Grigg, bei besagter Kabinettssitzung erklärt haben soll, dass die Verbrechen in Konzentrationslagern wie in Buchenwald streng genommen keine Kriegsverbrechen seien. Daraufhin soll Churchill Grigg zurechtgewiesen haben, er solle keinen Streit vom Zaun brechen. Allein im Namen einiger Insassen von Buchenwald verdiene Himmler es bereits, standrechtlich erschossen zu werden.