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Silvesterfeuerwerk über dem Rathaus in Wien

Foto: APA/ Herbert P. Oczeret
Der "Silvesterpfad" in der Wiener Innenstadt verlief ohne größere Zwischenfälle. Bei den Feiern in der Steiermark und in Kärnten starben zwei Menschen: Ein Mann verletzte sich beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern tödlich, ein Schüler stürzte vom Dach einer Almhütte.

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Wien - "Begrüßen Sie mit mir das Jahr des Sauschwanzes", peitschte der Moderator auf dem Wiener Rathausplatz das "worldwide Mozartyear twothousandsix" ein. Ansonsten verlief das Feiern der rund 650.000 Neujahrsrutscher auf dem Silvesterpfad "ohne gröbere Zwischenfälle". Nur ein paar Schlägereien, Diebe und illegale Pyrotechniker trübten den Trubel in der Wiener City (siehe unten).

Ein weiteres Indiz dafür, was man in diesem Jahr noch so zu gewärtigen hat: Die österreichische Sängerin E-VYsher aus Graz präsentierte am Sonntag in barockem Kostüm am Salzburger Mozartplatz ihren "1st real mozartsong". Ihre Hoffnung: "Es wäre optimal, wenn das Lied ein Kultsong wie ,Rock me Amadeus' von Falco wird."

Zwei Wohnhäuser evakuiert

Die weitere Bilanz zum Jahreswechsel: In Wien mussten in der Silvesternacht zwei Wohnhäuser evakuiert werden. In der Gerlgasse im Bezirk Landstraße ereignete sich eine Explosion und ein Brand in einem Kebablokal, das schon seit Tagen geschlossen war. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Brand im Motorradclub

In der Gurkgasse in Penzing geriet kurz vorm Jahreswechsel in einem Keller das Klublokal eines Motorradvereins in Flammen. Ebenfalls noch vor dem Rutsch, gegen 23.20 Uhr, setzte eine Rakete den Balkon und dann eine Wohnung in der Absberggasse in Favoriten in Brand.

Tödliches Hantieren mit Feuerwerkskörpern

In der Südsteiermark starb der 61 Jahre alte Franz K. beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern: Der Mann wollte mehrere chinesische Knallkörper gleichzeitig zünden. Dabei deutete er Verzögerung an der Lunte als Fehlzündung und wurde bei der anschließenden Explosion am Kopf schwer verletzt. Er starb in den Morgenstunden im Landeskrankenhaus Graz.

Schüler stürzte von Dach

In Kärnten starb ein 18-jähriger Schüler bei einer Silvesterfeier von Jugendlichen auf einer Almhütte. Der Schüler war auf das Dach der Kreuzwirthütte in Kaning (Bezirk Spittal an der Drau) geklettert und stürzte in den Tod.

Tod in der Kaserne

Einiges gilt es noch zu klären. Wie etwa jenen "Vorfall", den das Militärkommando Tirol von der Pontlatzkaserne Landeck meldete: Der Kasernenkommandant hatte sich in der Silvesternacht durch einen Schuss schwer am Kopf verletzt. Ein privates, kein dienstliches Problem könne möglicherweise damit in Zusammenhang stehen, so das Militärkommando kryptisch.

Großbrand in Möbelhauses Leiner

Ermittelt wird auch noch nach dem Großbrand im Auslieferungslager des Möbelhauses Leiner in Mödling vom Samstag. Er könnte vermutlich durch eine zu früh gezündete Silvesterrakete ausgelöst worden sein.

Hund starb durch Rakete

Eindeutig ist die Sachlage beim Tod eines Hundes in Kärnten. Im Skigebiet Nassfeld hatten Urlauber ihren Hund mit ins Freie genommen, als mit dem Abschießen von Raketen begonnen wurde. Plötzlich nahm das Tier eine Rakete, an der die Lunte bereits brannte, ins Maul. Der Feuerwerkskörper detonierte, der Hund erlitt tödliche Verletzungen. (APA, frei, DER STANDARD Printausgabe 2.1.2006)