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Gängige Markenprodukte sind doppelt so teuer wie Nicht-Marken-Produkte, so die AK.

Foto: APA/dpa/dpaweb/Weihrauch
Wien - Große Preisunterschiede gibt es bei Supermarkt-Eigenmarken. Billigartikel können in einem Laden bis zu vier Mal so teuer sein als in einem anderen. Markenartikel kosten durchschnittlich doppelt so viel wie No-Name-Produkte. Dies ergab ein neuer Warenkorb-Test der Arbeiterkammer (AK) mit 43 Produkten für eine Woche in acht Supermärkten und in einem Biomarkt in Wien.

"Die stark zunehmende Armut, die mangelnde Kaufkraft, die hohen Wohnungs- und Energiekosten zwingen immer mehr, zu günstigeren Artikeln zu greifen", sagt AK-Konsumentenschützerin Manuela Delapina. Ein Preisvergleich mache sicher, es lohne sich daher, den Grundpreis näher unter die Lupe zu nehmen, so Delapina.

Preisvergleich wichtig

"Da die Packungsgrößen so unterschiedlich sind, ist es für Konsumenten wichtig, den Grundpreis zu vergleichen", erklärt Delapina. Der AK-Warenkorb-Test zeigt: Bei den jeweils billigsten Produkten in den einzelnen Supermärkten gibt es saftige Preisunterschiede bis zu 395 Prozent. So kostet z.B. ein Kilogramm der billigsten Erdäpfel im günstigsten Fall 20 Cent, im teuersten Supermarkt 99 Cent. Auch beim griffigen Weizenmehl macht die Preisdifferenz beachtliche 287 Prozent aus. Ein Kilo wird zwischen 23 und 89 Cent verkauft. Allerdings gebe es bei manchen Produkten auch Qualitätsunterschiede, die sich im Preis ausdrücken, betont die AK-Expertin.

Gängige Markenprodukte wie Vöslauer oder Milka-Schokolade sind doppelt so teuer wie Nicht-Marken-Produkte. Für 100 Gramm Vollmilchschokolade zahlen Verbraucher durchschnittlich 38 Cent, wenn in einem Supermarkt unabhängig von der Marke zur günstigsten Schoko gegriffen wird. Eine Marken-Schokolade kann schon 79 Cent kosten, also um 109 Prozent mehr. Ein Kilogramm der billigsten Tafeläpfel kostet durchschnittlich 60 Cent, ein Kilogramm Jona-Gold-Äpfel können 1,79 Euro kosten, um knapp 200 Prozent mehr.

Bioprodukte fast dreimal so teuer

Wer auf Bioprodukte steht, muss dafür noch tiefer ins Geldbörsel greifen. Konsumenten zahlen für Bioerzeugnisse um durchschnittlich 282 Prozent mehr als für Nicht-Bio-Produkte.

43 Produkte im Warenkorb

Die AK-Konsumentenschützer haben erstmals Anfang Dezember die Preise für einen neuen Mikro-Warenkorb für den wöchentlichen Bedarf erhoben. Darin waren folgende 43 Produkte: Erdäpfel, Tafeläpfel, Kopfsalat, Eisbergsalat, Tomaten, Salatgurke, Mineralwasser, Bier, Orangensaft, Cola-Getränk, Weiß- und Rotwein, Vollmilch, Teebutter, Fruchtjoghurt, Emmentaler, Eier, Brot, Reis, Mehl, Zucker, Schokolade, Kaffee, Marmelade, Teigwaren (Penne), Passierte Tomaten, Sonnenblumenöl, Tafelessig, Toastschinken, Hühnerkeulen, Pizza, Fischstäbchen, Pommes Frites, Zahnpaste, Vollwaschmittel, Duschgel, Seife, Shampoo, Körpermilch, Geschirrspülmittel, Toilettpapier, Taschentücher und Katzenfutter.

Die Preise waren in acht Supermärkten (Hofer, Zielpunkt, Spar, Billa, Penny Markt, Adeg, Lidl, Magnet) und einem Biomarkt (Maran-Biomarkt) in Wien auf dem Prüfstand. Verglichen wurden Produkte mit dem billigsten Grundpreis, im Regelfall die Eigenmarke, Marken- und Biowaren. Geplant ist, die Erhebung regelmäßig durchzuführen. (APA/red)