Bild nicht mehr verfügbar.
Georg Gottlob
Nasmyth war seit 1997 Leiter des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP) von Boehringer Ingelheim in Wien und wechselt, wie auch Gottlob, im Beginn des Jahres 2006 nach Oxford um dort den Whitley-Lehrstuhl für Biochemie zu übernehmen. Den Wittgensteinpreis hat Nasmyth 1999 erhalten, Gottlob wurde 1998 gemeinsam mit dem Physiker Peter Zoller mit dem Preis bedacht.
Werdegang
Gottlob wurde am 30. Juni 1956 in Wien geboren. Er studierte Technische Mathematik und Informatik an der TU Wien sowie Logistik an der Universität Wien. Nach der Promotion wurde er 1980 Assistenz am Institut für Angewandte Informatik und Systemanalyse der TU Wien. Nach mehreren Lehraufträgen an Universitäten im Ausland wurde er 1988 als Ordinarius an seine Stammuniversität berufen.
"Ich gehe nicht deshalb nach Oxford, weil ich die TU Wien nicht mehr mag", betont Gottlob. Es gebe derzeit Gespräche, wie er mit seiner Heimatuniversität auch bezüglich der Lehre in Verbindung bleiben kann. Möglicherweise wird der Wissenschafter einen Block pro Semester in Wien an Veranstaltungen halten.
"Andererseits ist der Ruf an die Universität Oxford schon sehr schön", so Gottlob. Seine internationale Anerkennung hat sich der Informatiker sowohl durch mathematisch-theoretische als auch durch praxisrelevante Arbeiten erworben. Unter anderem beschäftigt er sich mit Datenbanken, Expertensystemen und logischen Computersprachen.
Wittgensteinpreis "extrem wichtig"
Aktuell beschäftigt sich Gottlob beispielsweise mit Systemen, wie etwa über das Internet Daten extrahiert werden können. "Generell ist das Web für das menschliche Auge gestaltet, eine Extraktion von bestimmten Daten durch automatische Systeme ist daher nicht so einfach", so Gottlob. Soll etwa ein Programm einen Preisvergleich für ein bestimmtes Produkt durchführen, so ist dies eine hoch komplexe Angelegenheit. Der Preis kann links, rechts, ober oder unter dem Produkt stehen, für eine Maschine eine Herausforderung. Gottlob hat dazu auch bereits ein System mit dem Namen "Lixto" entwickelt, das über eine Spin-off-Firma der TU vertrieben wird.