In Deutschland sind bereits mehrfach Dächer
öffentlicher Gebäude aus den vielfältigsten Gründen eingestürzt.
Meist entstand dabei aber nur Sachschaden. Einer der folgenschwersten
Fälle der jüngeren Vergangenheit war der Zusammenbruch eines
Flachdaches am 3. Mai 1999 in Duisburg: Vier Menschen - darunter zwei
Kinder - starben, weil Dachdecker bei Bauarbeiten auf dem
Gemeindezentrum 20 Tonnen Kies zwischengelagert hatten. Sieben
Menschen wurden schwer verletzt. Drei Handwerker wurden später wegen
fahrlässiger Tötung zu je 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
In Krefeld-Bockum erlitten 27 Badegäste überwiegend leichte
Verletzungen als das etwa 70 mal 30 Meter große Dach einer
Schwimmhalle im August 2000 komplett einstürzte.
Mehr als 18 Jahre hing ein Turnhallendach in Bayreuth nach Meinung
eines Gutachters "an einem seidenem Faden", bis es schließlich am 25.
August 2000 komplett einbrach. Der Gutachter stellte danach
gravierende Verarbeitungsfehler fest. Bei der Fertigungskontrolle und
auf der Baustelle sei "grob fahrlässig gehandelt" worden. Verletzt
wurde niemand, weil die Halle wegen der Schulferien geschlossen war.
Gleich zwei Mal stürzte das Dach eines Sporthallenneubaus im
schleswig-holsteinischen Halstenbek bei Hamburg ein. Das Kuppeldach
aus Glas brach im Juni 1998 wenige Tage vor der Eröffnung der Halle
zusammen, Menschen wurden nicht verletzt. Der Schaden wurde auf
mehrere Millionen Mark geschätzt. Die aufwendige Konstruktion war im
Februar 1997 schon einmal kurz vor der Fertigstellung des Gebäudes
zusammengebrochen. Auch damals entstand Millionenschaden. Trotz
dieser Vorfälle stimmten bei einem Bürgerentscheid im September 2002
die Halstenbeker für den Wiederaufbau der Halle.
(APA/dpa)