La Jolla - Einen möglichen Erfolg gegen das von Stechmücken übertragene West-Nil-Virus melden Wissenschafter des Burnham Institute in La Jolla (US-Bundesstaat Kalifornien) in Wissenschaftszeitschrift "Biochemical Journal". Wenn der gefundene molekulare Mechanismus auch in der Praxis funktioniert, könnte das Virus damit bekämpft werden. Es handle sich jedoch um keine Impfung, betonten die Wissenschafter um Alex Strongin.

Für älteren und geschwächte Menschen tödlich

Das West-Nil-Virus tritt überwiegend im Nahen Osten, Afrika und Teilen Süd- und Südostasiens auf. In Europa und den USA gibt es Einzelfälle. Der Erreger verursacht Fieber, Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellung. Während das Virus für gesunde Menschen nicht lebensbedrohlich ist, kann es insbesondere bei älteren und geschwächten Menschen eine gefährliche Hirnhautentzündung auslösen.

Besonders vom West-Nil-Virus bedroht sind Vögel. Der Erreger ist mit dem Usutu-Virus verwandt, das bei uns in den vergangenen Jahren immer wieder zu Amselsterben geführt hat.

Molekül stoppt möglicherweise Virusvermehrung

Die Wissenschafter um Strongin entdeckten nun molekulare Kandidaten, welche ein Enzym - die so genannte NS3 Protease - hemmen und so die Virusvermehrung stoppen könnte. Eine Impfung bedeute dies allerdings nicht, betonen die Wissenschafter, sehr wohl aber ein mögliches Medikament. (APA)