N'Djamena - Die tschadische Regierung hat den Nachbarstaat Sudan neuerlich beschuldigt, eine Aggression vorzubereiten, und sich an die Afrikanische Union (AU) und an die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe gewandt. "In seiner Logik, den Tschad zu zerstören", würde das Regime von General Omar Hassan al-Bashir in Khartum "Söldner und Abenteurer" rekrutieren und die ganze Region in Brand setzen, hieß es am Dienstag in einer Erklärung der Regierung in N'Djamena.

AU-Kommissionspräsident Alpha Oumar Konare (Mali) hatte Ende Dezember vor einer gefährlichen Eskalation im Konflikt zwischen dem Tschad und dem Sudan gewarnt. Die Situation in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur sei "sehr schwierig". Mit den zusätzlichen Komplikationen im Verhältnis zwischen N'Djamena und Khartum drohe nun eine "Katastrophe", warnte Konaré, nachdem die tschadische Regierung den "Kriegszustand" mit dem Sudan erklärt hatte.

Durch das Wüten von regimetreuen sudanesisch-arabischen Janjaweed-Reitermilizen in Darfur war eine Flüchtlingswelle unvorstellbaren Ausmaßes ausgelöst worden; mehr als 250.000 Menschen flüchteten in den Tschad. Der tschadische Präsident Idriss Déby befürchtet Angriffe aus dem Sudan. N'Djamena beschuldigt den Sudan, Angriffe von Rebellen am 18. Dezember auf die Grenzstadt Adre organisiert zu haben. Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, General Francois Bozizé, hatte seinerseits von einer sudanesischen "Aggression" gegen den Tschad gesprochen und ein außerordentliches Treffen afrikanischer Staatschefs vorgeschlagen. (APA)