Forschung & Geschlecht
Umstrittene Brustimplantate mit Kochsalz-Lösung in den USA genehmigt
Gleichzeitig wurde auf das Risiko schädlicher Folgen hingewiesen
Washington - In den USA sind Brustimplantate mit Kochsalz-Lösung jetzt offiziell genehmigt worden. Die zuständige Kontrollbehörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) erklärte sie nach einer Überprüfung für zulässig, wies aber zugleich auf das Risiko schädlicher Folgen hin.
Die zunehmend häufig verwendeten, aber umstrittenen Implantate sind bereits seit 30 Jahren auf dem Markt. Eine ausdrückliche Zulässigkeitserklärung der FDA hatte es aber bisher nicht gegeben. Die Behörde entschloss sich zur Überprüfung, nachdem Ende der achtziger Jahre Sicherheitsbedenken laut geworden waren.
Möglicherweise nochmalige Operation erforderlich
Nach US-Medienberichten vom Donnerstag wies die FDA in ihrem jetzigen Beschluss darauf hin, dass die Implantate Infektionen verursachen und zu schmerzhaften Brustverhärtungen führen könnten. Es bestehe die Möglichkeit, dass eine beachtliche Zahl von Frauen nach einer gewissen Zeit noch einmal operiert werden müsse, um das Implantat zu entfernen oder zu ersetzen. Die Mehrheit der Frauen sei klinischen Studien zufolge jedoch mit dem Produkt zufrieden.
Die Genehmigung ist mit der Auflage verbunden, dass Patientinnen über die Risiken aufgeklärt werden müssen. Jungen Mädchen unter 18 Jahren dürfen die "Kissen" mit Salzlösung nicht aus kosmetischen Gründen eingepflanzt werden. Nach Statistiken haben sich allein 1998 über 130.000 Frauen die Brüste mit den Implantaten vergrößern lassen. Dagegen komme die Einpflanzung nach Krebsoperationen vergleichsweise selten vor. (APA/dpa)