Foto: Glitterhouse
Benannt nach einem Album der US-Zeitlupen-Rockisten Codeine, hat sich The White Birch eine Reputation aufgebaut, die längst für eine größere Halle reichen sollte. Der Termin in den Weihnachtsferien dürfte da eher hinderlich sein als die Kunst der Band. Die Norweger zählen zu den großen, episch erzählenden Introvertierten. Also zu einem Genre, das die Isländer von Sigur Ros mittlerweile massenkompatibel gemacht haben. Das aktuelle Album "Come Up For Air" kann man im Werk der Skandinavier als Meisterwerk einreihen. Um Ola Flottum aufgestellt, werken The White Birch an großen Balladen, die gerne im Mid-Tempo angesiedelt sind. Nicht nur am Album entfaltet diese Musik eine betörende Schönheit. Gerade live macht die Band erfahrungsgemäß ordentlich Druck. Als weitere Referenz kann hier auch Talk Talk angeführt werden. Allein die ins Mark gehende Stimme von - sic! - Mark Hollis ersetzt Flottum durch sein beschaulicheres Organ. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 4.1.2006)