Laibach - Der 55-jährige slowenische Staatspräsident Janez Drnovsek steht seit dem Jahresende im Mittelpunkt einer romantischen Geschichte. Am Silvestertag meldete eine Boulevardzeitung, dass er nicht nur einen 27-jährigen Sohn, sondern auch eine 24-jährige Tochter hat - von derer Existenz er allerdings bis vor einem Jahr nichts wusste.

Erst als Drnovsek selbst am Neujahrstag in einer Fernsehsendung die Meldung bestätigte, glaubte man daran. Er ist geschieden; seine Ehe, aus der sein Sohn Jascha, heute angesehener Theaterkritiker und Dramaturg, stammt, brach vor mehr als 20 Jahren auseinander. Seit damals gilt er als Einzelgänger ohne weiblicher Begleitung. Er wohnt allein mit seinem Hund in einem kleinen Haus in der Nähe Laibachs und erzählt gerne, dass er die Nahrung für beide am liebsten selber vorbereite.

Liebschaften

Jetzt stellt sich heraus, dass er sich als jüngerer Mensch auch Liebschaften leistete. Anfang der achtziger Jahre war er als Finanzfachmann in einer Firma in der Braunkohlestadt Zagorje (Sagor) beschäftigt gewesen und knüpfte dort zärtliche Beziehungen mit einer Mitarbeiterin namens Danica Forte. Die Verbindung war offenbar von kurzer Dauer, aber im Jahre 1982 kam ein Mädchen auf die Welt, die den Namen Nina erhielt.

Die Mutter verschwieg das, aus unbekannten Gründen, gegenüber dem Vater und schwieg auch später, als er im Jahre 1989 jugoslawischer Staatspräsident, im Jahre 1992 slowenischer Regierungschef und im Jahre 2002 slowenischer Präsident wurde. Die unverheiratete Dame, die jetzt mit ihrer Tochter als Pensionistin in einem Wohnblock in Zagorje lebt, wollte den Journalisten, die sie bestürmten, nicht erzählen, warum sie so handelte. Sie verriet auch nicht, warum sie es sich zu Weihnachten 2004 dann doch überlegte und Drnovsek von der gemeinsamen Tochter erzählte.

Wie er darauf regierte, ist ebenfalls unbekannt, jedenfalls kamen im vergangenen Jahr Vater und Tochter öfters zusammen. Die Öffentlichkeit erfuhr jedoch nichts davon. Lustigerweise kannte Nina ihren Halbbruder Jascha aus der Schule, aber weder sie noch er konnten ahnen, wie eng verwandt sie sind.

Bekannte Persönlichkeit

Nina Forte ist trotz ihrer Jugend in slowenischen Kulturkreisen schon eine bekannte Persönlichkeit, wie Jascha Drnovsek auch. Sie bezog ein Stipendium für Begabte, studierte Komposition an der Laibacher Musikakademie, erhielt für ihre musikalischen Werke mehrere Auszeichnungen und trat auch als Sängerin hervor. Derzeit vergrößert sie gerade ihr Wissen an der Carl-Maria-von-Weber-Musikhochschule in Dresden. "Mein Leben ist jetzt, wo ich weiß, wer mein Vater ist, voller und reicher; ich bin glücklicher", sagte sie den Journalisten. (APA)