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Elektroschocker gehören zur Grundausstattung der Beamten in den USA

Foto: AP/ JANET HOSTETTER
Wien - Nach der Justizwache hat auch das Innenministerium Taser angeschafft. Ab Februar 2006 sollen 200 Elektroschocker zum Einsatz kommen. Die Geräte in Pistolenform versetzen Getroffene durch kurzfristige Stromschläge mit 50.000 Volt Spannung. Sie sollen bei den Sondereinheiten Cobra und Wega, in den Polizeianhaltezentren sowie bei den Einsatzgruppen zur Bekämpfung der Straßenkriminalität zur Verwendung kommen.

Wirkung geht auch durch fünf Zentimeter dicke Kleidung

Die Geräte verfügen über wechselbare Aufsätze, die mittels komprimierten Stickstoff zwei kleine Kontaktelektroden bis sieben Meter weit verschießen können. Diese bleiben mit der Waffe durch feine isolierte Kupferfäden verbunden. Wenn der Kontakt zum Ziel herstellt ist, überträgt das Gerät elektrische Impulse mit 50.000 Volt Spannung auf den Körper. Selbst dicke Kleidung kann die Wirkung nicht abschwächen, da die Elektroden bis zu fünf Zentimeter durchdringen.

Strom trifft Muskulatur

Da der Strom direkt auf die Muskulatur wirkt, soll der Geisteszustand oder ein eventueller Drogen- oder Alkoholkonsum des Getroffenen nicht von Belang sein. Der Getroffene ist für die Dauer der Elektroimpulse aktionsunfähig. Er erstarrt und fällt um. Nach Beendigung des Einsatzes soll der Betroffene sofort wieder voll handlungsfähig sein.

Schulungen für Beamte

Derzeit laufen die Schulungen der Beamten an den Geräten, teilte Johannes Rauch, Sprecher von Innenministerin Liese Prokop mit. Eine spezielle Ausbildung ist aus verschiedenen Gesichtspunkten notwendig. Erstens ist möglichst auszuschließen, dass eine Verwechslung zwischen Taser und Dienstwaffe passieren kann.

Auch die Einsatztaktik ist anders. Zum Beispiel sollten wegen der Sturzgefahr Menschen auf Leitern tunlichst nicht mit dem Taser unter Feuer genommen werden. Ein weiterer Punkt sind Wiederbelebungsmaßnahmen.

Kritiker

Kritiker des Geräts sehen ein höheres Verletzungsrisiko bei Herzkranken oder Drogen Abhängigen und berufen sich dabei auf Erfahrungen aus den USA, wo die Taser schon lange verwendet werden. (APA)