Innsbruck - Seit Mittwoch ist in Tirol das österreichweit erste digitale Funknetz für Blaulichtorganisationen (Polizei, Rettung, Feuerwehr) in Betrieb. Bis 2009 solle das neue System österreichweit zum Einsatz kommen, erklärte Innenministerin Liese Prokop (VP) bei der offiziellen Vorstellung des BOS-Funks (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) in Innsbruck.

Rund 133 Millionen Euro soll der Vollausbau kosten. 80 Prozent davon trägt das Innenministerium, 20 Prozent sollen die Länder beisteuern. Fast ein Viertel der Gesamtkosten fällt dabei im Bundesland Tirol an. Durch die gebirgige Topografie sei die Errichtung hier teurer gewesen, erklärte Prokop. Bei dem neuen System handle es sich um einen "Meilenstein".

Das neue Funksystem verfügt gegenüber dem herkömmlichen analogen Funk über eine ganze Reihe von Vorteilen (siehe Wissen, links). Ursprünglich war der Start des Blaulichtfunks bereits für das Jahr 2005 geplant. Nach Querelen mit dem Bieterkonsortium Master-talk (Siemens, Wiener Stadtwerke u.a.) war das Projekt neu ausgeschrieben worden. Master-talk hatte mit Klagen gedroht.

Beim österreichischen Roten Kreuz sieht man der Einführung des Digitalfunks positiv entgegen. Früher habe ein Einsatzleiter bei einem Großeinsatz drei Funkgeräte "am Hals" gehabt, um mit allen Rettungskräften sprechen zu können, sagt RK-Pressesprecher Bernhard Jany. "Es ist ganz einfach notwendig, ordentlich zu kommunizieren." Für die im Einsatz befindlichen Geräte gebe es oft nicht einmal mehr die nötigen Ersatzteile. (APA, ran, DER STANDARD Printausgabe 5.1.2005)