Taliban-Sprecher Qari Yousif Ahmadi sagte, unter den Toten seien auch Ausländer. Er sprach von fast zwanzig Toten und machte deutlich, dass der Anschlag dem Botschafter gegolten habe. Bei dem Attentäter habe es sich um einen Afghanen namens Abdul Rahim aus Uruzgan gehandelt. Das afghanische Innenministerium machte "Feinde Afghanistans" für die Tat verantwortlich. Mit dieser Formulierung umschreiben offizielle afghanische Stellen in der Regel islamistische Rebellen wie die Taliban.
Der Anschlag wurde rund 500 Meter vom Haus des Gouverneurs von Uruzgan entfernt verübt, wo US-Botschafter Neumann und seine Delegation empfangen wurden. Provinzgouverneur Jan Mohammed Khan ist zur Zeit zur Pilgerfahrt nach Mekka unterwegs. Der stellvertretende Provinzgouverneur Abdul Aziz erklärte, unter den Verletzten sei auch der Vize-Polizeichef von Uruzgan. 15 Verletzte befänden sich in einem kritischen Zustand und seien in Krankenhäuser im nahe gelegenen Kandahar gebracht worden.
Botschaftssprecher Fintor sagte, Neumann habe in Tarin Kowt ein militärisch-ziviles Wiederaufbauteam (PRT) der US-geführten Koalitionstruppen besucht. Die US-Streitkräfte teilten mit, Soldaten der Koalitionstruppen seien nicht verletzt oder getötet worden.
Uruzgan ist eine Hochburg der Taliban, die durch die US-geführte Offensive im Herbst 2001 gestürzt wurden. Eigentlich ist dort in diesem Jahr die Stationierung von mehr als 1100 niederländischen Soldaten geplant. Wegen der unsicheren Lage in Uruzgan soll aber das niederländische Parlament darüber entscheiden.