In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der arabischen Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" legte der einstige Vertraute von Bashars Vater Hafis al-Assad nach. "Dieses Regime kann nicht reformiert werden, es kann nur noch gestürzt werden", sagte er laut der Zeitung. Er betonte jedoch, ein Militärputsch sei die schlechteste aller Lösungen und kündigte an, er wolle dazu beitragen, "eine Atmosphäre zu schaffen, die es den Syrern erlaubt, auf die Straße zu gehen und das Regime zu stürzen".
Korruptionsvorwürfe
Gleichzeitig wehrte sich Khaddam gegen Vorwürfe aus Damaskus, er sei korrupt und müsse wegen Hochverrats vor Gericht gestellt werden. Mit diesen Vorwürfen hatte die Assad-Regierung auf Khaddams "Enthüllungs-Interview" vor einer Woche reagiert, in dem er seine einstigen politischen Mitstreiter mit den politischen Morden des vergangenen Jahres im Libanon in Verbindung gebracht hatte.
Khaddam, der im vergangenen Juni als Vizepräsident zurückgetreten war und seither in Paris im Exil lebt, kündigte an, er werde in einigen Tagen Vertreter des UN-Ermittlerteams treffen, das den Mord an dem früheren libanesischen Regierungschef Rafik Hariri untersucht.