Teheran - Trotz heftiger internationaler Kritik will der Iran am Montag seine Nuklear-Forschungsarbeiten wieder aufnehmen. Die von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) an den Anlagen befestigten Siegel würden entfernt, kündigte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Reza Asefi, am Sonntag an. Dies solle unter der Aufsicht der IAEA erfolgen. Daher liege es nun an der Behörde, sich bereitzuhalten. "Es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste", fügte Asefi hinzu.

Nuklear-Kreislauf

Es wäre das zweite Mal in fünf Monaten, dass der Iran IAEA-Siegel an einigen seiner Anlagen entfernt. Es würde auch bedeuten, dass der Iran einen weiteren Schritt hin zu einem vollständigen Nuklear-Kreislauf in dem Land bis auf die ebenfalls umstrittene Urananreicherung gehen würde. Vertreter der Europäischen Union (EU) und der USA hatten zuletzt betont, ein solcher Schritt würde eine diplomatische Lösung im Atomstreit mit der Islamischen Republik immer schwerer machen.

Unterdessen verhandelten Vertreter des Iran und Russlands am Wochenende in Teheran weiter über ein Kompromissvorschlag zur Urananreicherung, der eine Anreicherung auf russischem Gebiet vorsieht. So soll verhindert werden, dass der Iran heimlich Atomwaffen baut - was unter anderem die USA befürchten. Der Iran hat die Bedenken stets zurückgewiesen und erklärt, er brauche die Technologie zur Energiegewinnung. Ob er dem Kompromissangebot zustimmt, ist derzeit offen. (APA/Reuters)