Port-au-Prince - Wegen der außer Kontrolle geratenden Sicherheitslage wollen die Unternehmer Haitis die UNO-Mission MINUSTAH mit einem Generalstreik zwingen, die bewaffneten Banden zu bekämpfen. Sie forderten alle Bürger auf, sich am kommenden Montag an der Aktion zu beteiligen und das Leben in der Stadt lahm zu legen.

"Es ist Zeit, dass die Mission der Vereinten Nationen ihrer Verantwortung gerecht wird", sagte am Donnerstag der Vorsitzende der haitianischen Industrie- und Handelskammer, Reginal Boulos. Die Blauhelme sollen vor allem die Banden in dem berüchtigten Viertel Cité Soleil ausschalten, auf deren Konto die meisten Entführungen gingen, erklärte Boulos.

Nach Statistiken der haitianischen Polizei sind seit Mürz 2005 rund 450 Unternehmer, Ärzte, Vertreter haitianischer und internationaler Hilfsorganisationen, Diplomaten und Kinder entführt worden. Die Zahl dürfte aber noch höher sein, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Bereits im vergangenen Sommer war es wegen der überbordenden Gewalt in der haitianischen Hauptstadt zu einem Generalstreik gekommen. Die MINUSTAH hatte daraufhin die Banden bekämpft und einige Erfolge verzeichnet. (APA/dpa)