Innsbruck/Bregenz - Rücksichtslosigkeit, Selbstüberschätzung und schlechte Ausrüstung - auf Österreichs Ski-und anderen Wintersportpisten werden alljährlich fast 50.000 Menschen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Für 29 Menschen hatte die Talfahrt im Vorjahr sogar ein tödliches Ende.

In Tirol starben am Donnerstag zwei deutsche Wintersportler nach Herzversagen. Ein 53-Jähriger war mit seinem Snowboard in Begleitung seiner Familie beim Nachtskilauf in Söll (Bezirk Kufstein) unterwegs und verlor plötzlich das Bewusstsein. Ein sofort alarmierter Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Im Silvretta-Skigebiet (Bezirk Landeck) erlitt ein 65-jähriger Skifahrer einen Sekundenherztod.

"Pistenrambo" In Lech in Vorarlberg nahm die Polizei einen 35-jährigen "Pistenrambo" aus Moskau fest, der nach der Kollision mit einem deutschen Touristen einfach weitergefahren war. Das 46-jährige Opfer hatte nach dem Sturz seines Kindes gerade die Unfallstelle abgesichert und war von dem Russen über den Haufen gefahren worden. Trotz eines Bänderrisses in der Schulter verfolgte der Deutsche den Rowdy und alarmierte via Handy die Polizei. In der Talstation nahmen die Beamten den Russen in Empfang, er wurde wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung angezeigt. (APA, simo, DER STANDARD-Printausgabe 07./08.01.2006)