New York - Der Weltsicherheitsrat hat Haiti am Freitag eine vierwöchige Frist für die Abhaltung der bereits fünf Mal verschobenen Präsidentenwahl gesetzt. Demnach muss die erste Runde des Urnengangs spätestens bis zum 7. Februar stattgefunden haben. Der amtierende Präsident des Rates, Augustine Mahiga (Tansania), drängte die Wahlkommission des Karibik-Staates im Namen aller Sicherheitsratsmitglieder, unverzüglich "neue und definitive Termine" für die Wahl bekannt zu geben.

Die zuletzt für Sonntag (8. Jänner) vorgesehene Wahl war am vergangenen Wochenende überraschend erneut verschoben worden. Zur Begründung hieß es aus der Hauptstadt Port-au-Prince, dass sich die Vertreter der haitianischen Parteien nicht auf einen neuen Wahltermin hätten einigen können. Damit ist zwei Jahre nach dem Sturz des letzten gewählten Präsidenten, Bertrand Aristide, derzeit immer noch kein Ende des Chaos und der Anarchie in Haiti in Sicht.

In seiner formalen Erklärung bekräftigte der Sicherheitsrat, dass die Wahlen "ein fundamentaler Schritt zur Wiederherstellung von Demokratie und Stabilität in Haiti" seien. Er begrüßte gleichzeitig die Entscheidung der Geberländer, ihre Unterstützung weiter bis zum Dezember 2007 zu verlängern, um der neu gewählten Regierung bei der Wiederherstellung des Landes zu helfen. Die UNO-Stabilisierungstruppe MINUSTAH versucht seit eineinhalb Jahren, die Sicherheit in Haiti wiederherzustellen, um demokratische Wahlen zu ermöglichen. (APA/dpa)