Bagdad - Die britische Regierung hofft nach
Angaben von Außenminister Jack Straw, schon in mehreren Monaten einen
Teil ihrer Soldaten aus dem Irak abziehen zu können. Großbritannien
hoffe auf einen schrittweisen Abzug seiner rund 8.000 Soldaten, sobald
die Iraker überzeugt seien, dass sie selbst für Sicherheit sorgen
könnten, sagte Straw bei seinem Besuch in Bagdad am Samstag. "Das
wird eine Sache von Monaten sein." Der Abzug solle nicht im südlichen
Basra beginnen, wo der Führungsstab der britischen Soldaten
stationiert ist, sondern in einer oder zwei der drei übrigen
Provinzen, die zum britischen Einsatzgebiet gehören. "Wir sind hier,
um den Irak zu befreien", sagte Straw. "Wir sind nicht gekommen, um
ihn zu kolonialisieren."
Situation nicht "schönreden"
Straw zeigte sich laut BBC von dem Optimismus der irakischen
Politiker tief beeindruckt. Die Lage in dem Land sei weiter
schwierig, und er wolle die Situation nicht "schönreden". Die Iraker
seien sich aber bewusst, dass nur eine breit angelegte Koalition das
Land in eine stabilere Zukunft führen könne.
Videobotschaft
Der angekündigte Abzug eines Teils der US-Truppen aus dem Irak ist
nach den Worten von Al-Kaida-Vize Ayman al-Zawahiri ein Beweis für
den Sieg der Muslime. "Heute gratuliere ich (der islamischen Nation)
und segne sie für den Sieg des Islam im Irak", sagte der
Stellvertreter von Osama bin Laden in einer Videobotschaft, die der
arabische Nachrichtensender Al-Jazeera am Freitagabend ausstrahlte.
Der amerikanische Außenamtssprecher Sean McCormack sagte lediglich,
das Band werde auf seine Echtheit geprüft. Der aus Ägypten stammende
Zawahiri forderte US-Präsident George W. Bush auf, zuzugeben, "dass
die USA im Irak genauso gescheitert sind wie in Afghanistan und - mit
Gottes Hilfe - auch in Palästina". (APA/AFP/dpa/AP)