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Herr Gimpl und sein Bord heben in Klagenfurt ab.

Foto: AP/Eggenberger
Klagenfurt/Murau - Die Heim-Weltcups in Bad Gastein, Klagenfurt und am Kreischberg sind für Österreichs Snowboarder erfolgreich zu Ende gegangen. Nach dem Sieg von Stefan Gimpl beim Big Air in Klagenfurt am Samstag fuhr Sigi Grabner am Sonntag beim Parallel-Riesentorlauf am Kreischberg, wo er sich vor drei Jahren den Slalom-Weltmeistertitel gesichert hatte, als Dritter hinter dem Schweizer Olympiasieger Philipp Schoch und dem Franzosen Mathieu Bozzetto auf das Podest. Bei den Damen ging der Sieg durch die Favoritin Daniela Meuli ebenfalls an die Schweiz.

Gimpl ganz oben

FIS-Quereinsteiger Stefan Gimpl hat am Samstag beim Heimspiel in Klagenfurt als erster Österreicher einen Weltcup-Bewerb im Big Air gewonnen. Der 26-jährige Salzburger, der kein Mitglied des Österreichischen Ski-Verbandes ist, landete bereits in seinem zweiten Weltcup-Springen ganz oben auf dem Podest. Schon zum Saisonauftakt in Rotterdam hatte sich der österreichische Staatsmeister nur dem Finnen Risto Mattila geschlagen geben müssen.

"Heute haben wir gezeigt, dass wir auch in Österreich gute Snowboarder haben - nicht nur in Finnland", sagte Gimpl, nachdem er mit 50,6 Gesamtpunkten die Finnen Ville Uotila und Jaakko Ruha nach drei Sprüngen um 1,1 bzw. 2,0 Punkte auf die Plätze verwiesen hatte. Im Finale zeigte der Leoganger, der damit auch die Führung im Big Air-Weltcup übernahm, einen rückseitig angefahrenen "900" (zweieinhalb Drehungen) und erhielt dafür 25,9 Punkte. Im ersten Durchgang hatte Gimpl 24,7 Zähler markiert, der zweite (23,0) fiel aus der Wertung.

Hinter dem Slowenen Domen Bizjak rundete der Steirer Florian Mausser als Fünfter das ausgezeichnete österreichische Ergebnis beim Heim-Weltcup auf der Schleppe-Alm nördlich der Kärntner Landeshauptstadt ab. "Auch der Flo ist super gesprungen", betonte Gimpl, der sich von seinem ersten Weltcup-Sieg in der nicht-olympischen Disziplin selbst "ein bisschen überrascht" zeigte. "Ich weiß nicht wirklich, was ich zu all dem sagen soll."

In einem Punkt war sich der Sieger aber angesichts der tausenden Zuschauer sicher: "Wir haben eine gute Show gemacht." Das kann Gimpl am besten, hat er doch in seiner bis zur laufenden Saison von FIS-Bewerben freien Karriere unter anderem drei Mal den Air&Style-Contest gewonnen. Mittlerweile nagt aber das Alter an der jugendlichen Unbekümmertheit, der Salzburger gestand nach seinem Finalsprung Nervosität ein: "Es scheint, je älter ich werde, desto nervöser werde ich auch." Das nächste Springen steigt am 28. Jänner in Winterberg.

Grabner Dritter am Kreischberg

Grabner musste sich lediglich im Halbfinale Schoch, der seine Weltcup-Gesamtführung bei den Alpinen gegenüber seinem Bruder Simon weiter ausbaute, geschlagen geben. Im Viertelfinale war mit dem schließlich Sechstplatzierten Andreas Prommegger ein weiterer Österreicher am späteren Sieger gescheitert. Sowohl Grabner als auch Prommegger, der bereits beim Übersee-Weltcup in Le Relais (CAN) als Zweiter auf das Podest gefahren war, scheinen ihr Olympia-Ticket für Turin ebenso wie Harald Walder (10.) in der Tasche zu haben.

"Ich will keiner Trainer-Entscheidung vorgreifen, aber ich glaube ich habe einen großen Schritt Richtung Olympia gemacht", sagte Grabner nach seinem ersten Podestplatz der laufenden Saison im olympischen PGS. Der 30-Jährige hatte im Oktober in Landgraaf bereits einen Weltcupsieg im nicht-olympischen Parallelslalom gefeiert. "Ein oder zwei Ausrutscher waren zwar nicht notwendig, aber insgesamt war es einfach ein geiles Rennen", gestand Grabner, der sich mit seiner Leistung "sehr zufrieden" zeigte.

Weniger zufrieden war Damen-Chefcoach Walter Hinterhölzl mit der Leistung seiner Mädchen, die allesamt die Viertelfinal-Qualifikation verpassten. "Es ist direkt ein bisschen eine Schande, hier auf diese Art und Weise auszuscheiden", gab der ÖSV-Trainer zu und stellte einigen seiner Schützlinge im Vorfeld der Olympischen Spiele die Rute ins Fenster: "Wer seine Chancen nicht nützt, wird sich noch wundern." Doris Günther klassierte sich als beste ÖSV-Dame auf Platz neun, die 18-jährige Burgenländerin Julia Dujmovits wurde Zehnte. (APA)

Ergebnisse

  • Weltcup am Kreischberg vom Sonntag - Parallel-Riesentorlauf:

    HERREN: 1. Philipp Schoch (SUI) - 2. Mathieu Bozzetto (FRA) - 3. Sigi Grabner (AUT) - 4. Marc Iselin (SUI) - 5. Simon Schoch (SUI) - 6. Andreas Prommegger (AUT) - 7. Urs Eiselin (SUI) - 8. Dejan Kosir (SLO) - weiters: 10. Harald Walder - 17. Ingemar Walder - 10. Dominik Feigl - 21. Lukas Grüner - 26. Anton Unterkofler - 33. Benjamin Karl - 36. Markus Schairer - 37. Dieter Krassnig - 38. Alexander Maier (alle AUT)

    Weltcup Alpin (nach 5 von 11 Rennen): 1. P. Schoch 3.500 Punkte - 2. S. Schoch 2.866,7 - 3. Heinz Inniger (SUI) 2.470 - 4. Gilles Jaquet (SUI) 2.110 - 5. Grabner 2.056 - 6. Prommegger 2.040 - weiters: 11. H. Walder 940 - 19. A. Maier 720,9 - 33. Krassnig 332,1 - 34. Karl 308

    Gesamt-Weltcup: 1. Jasey Jay Anderson (CAN) 3.732 - 2. P. Schoch 3.500 - 3. Xavier Delerue (FRA) 3.340 - weiters: 9. Grüner 2.410 - 14. Grabner 2.056 - 15. Prommegger 2.040 - 17. Mario Fuchs (AUT) 1.934,3 - 20. Stefan Gimpl (AUT) 1.800

    DAMEN: 1. Daniela Meuli (SUI) - 2. Rosey Fletcher (USA) - 3. Ursula Bruhin (SUI) - 4. Aprilia Hägglof (SWE) - 5. Amelie Kober (GER) - 6. Jekaterina Tudigeschewa (RUS) - 7. Fränzi Kohli (SUI) - 8. Julie Pomagalski (FRA) - 9. Doris Günther (AUT) - 10. Julia Dojmovits (AUT) - weiters: 14. Doresia Krings - 15. Heidi Neururer und Manuela Riegler - 21. Heidi Krings - 24. Claudia Riegler (alle AUT)

    Weltcup Alpin (5/11): 1. Meuli 3.800 - 2. Pomagalski 2.720 - 3. Isabelle Blanc (FRA) 2.640 - 4. Bruhin 2.550 - 5. Kober 2.060 - weiters: 8. H. Krings 1.100 - 9. M. Riegler 1.076 - 10. D. Krings 1.070 - 15. Günther 809,4 - 17. Kreiner 770 - 24. Neururer 616,7 - 26. C. Riegler 470 - 29. Dujmovits 370

    Gesamt-Weltcup: 1. Pomagalski 5.380 - 2. D. Krings 4.076 - 3. Maelle Ricker (CAN) 3.820 - 4. Meuli 3.800

  • Big Air-Weltcup der Snowboarder in Klagenfurt:

    1. Stefan Gimpl (AUT) 50,6 Punkte - 2. Ville Uotila (FIN) 49,5 - 3. Jaakko Ruha (FIN) 48,6 - 4. Domen Bizjak (SLO) 44,1 - 5. Florian Mausser (AUT) 43,7 - 6. Janne Korpi (FIN) 42,7 - weiters in der Qualifikation ausgeschieden: 19. Stefan Falkeis (AUT) 21,4 - 23. Michael Macho (AUT) 20,5 - 31. Hubert Fill (AUT) 15,5 - 34. Hans Kainz (AUT) 13,5 - 36. Michael Bacher (AUT) 11,8 - 42. Clemens Waibl (AUT) 6,3

    Big Air-Weltcup (nach 2 von 5 Bewerben): 1. Gimpl 1.800 Punkte - 2. Risto Mattila (FIN) 1.360 - 3. Uotila 1.300 - 4. Korpi 1.000 - 5. Mausser 900 - 6. Ruha 760