In der irakischen Hauptstadt Bagdad ist eine amerikanische Journalistin entführt worden. Major Falah Mohamadawi vom irakischen Innenministerium teilte am Samstag mit, Bewaffnete hätten die Frau im Westen der Hauptstadt verschleppt und dabei ihren irakischen Übersetzer getötet. Der Sterbende habe der Polizei noch berichten können, dass die Journalistin entführt worden sei. Sie sei auf dem Weg zu einem Treffen mit dem sunnitischen Politiker Adnan al-Dulaimi gewesen. Der Chef des Bündnisses "Irakische Eintracht" lebt im überwiegend von sunnitischen Arabern bewohnten Stadtteil Adel (Adl), der als einer der gefährlichsten Bagdads gilt.

In den vergangene Jahren über 250 Ausländer im Irak entführt

Der Überfall ereignete sich nur 100 Meter vom Büro Dulaimis entfernt. Ein Wachmann, Samir Najim, berichtete, drei Männer in einem roten Opel hätten den Wagen der Journalistin abgefangen, den Übersetzer erschossen und seien dann mit der Frau davongefahren. Aufständische haben in den vergangenen beiden Jahren mehr als 250 Ausländer im Irak entführt. Einige von ihnen wurden getötet, andere nach Zahlung von Lösegeld oder Aufrufen islamischer Geistlicher freigelassen.

In der US-Botschaft in Bagdad hieß es, ein amerikanischer Journalist sei vermisst gemeldet. Unklar blieb, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelt. Dulaimi teilte mit, er habe für Samstag keine Termine mit westlichen Journalisten ausgemacht gehabt. (APA)