"La Repubblica" (Rom): "Die Bundeskanzlerin verteidigt energisch die Außenpolitik der Großen Koalition zwischen Union und Sozialdemokraten und bekräftigt, dass Berlin sowohl mit Amerika von George Bush also auch mit Russland unter Putin ein Freund sein will, aber dabei auch ehrlich in der Kritik bleiben möchte. Die von Merkel geführte Große Koalition gibt also, simpel gesprochen, nicht ihr Recht auf, Nein zu sagen. (...)
Bei ihren bevorstehenden Gesprächen im Weißen Haus mit Präsident George Bush wird Frau Merkel auch die erste Chefin einer europäischen Regierung sein, die klare Forderungen und klare Meinungsverschiedenheiten formulieren wird was den Skandal der geheimen Gefangenenflüge und der geheimen CIA-Gefängnisse angeht. Im Fall Irak verlangt Frau Merkel jedoch nicht weniger als ihr sozialdemokratischer Vorgänger Gerhard Schröder, nämlich das Recht Deutschlands, mit Klarheit und Ehrlichkeit eine andere Meinung zu vertreten als der große Verbündete USA."