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Mullah Omar

Foto: Reuters
Kabul/Islamabad - Der flüchtige Taliban-Anführer Mullah Mohammad Omar hat den US-Truppen in Afghanistan mit weiteren Anschlägen gedroht. "Die Taliban-Angriffe in Afghanistan werden in diesem Jahr weiter verstärkt, und sie werden die Amerikaner zum Verlassen des Landes zwingen", sagte Omar am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AIP. Die Äußerungen wurden telefonisch durch einen Taliban-Sprecher übermittelt. Auf das Angebot des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai, mit Omar zu sprechen, sollte dieser zu einem Gewaltverzicht bereit sein, reagierte der Taliban-Anführer nicht. Allerdings hatte kurz zuvor bereits ein Stellvertreter Omars den Vorschlag zurückgewiesen.

Omar wiederholte seinen Aufruf zu einem "Heiligen Krieg" gegen die USA. Dies sei die religiöse Verpflichtung eines jeden Moslems, da die USA der "größte Feind" des Islam seien, erklärte Omar anlässlich des dreitägigen moslemischen Opferfestes Eid al-Adha. Karzai hatte am Sonntag gesagt, er sei bereit, Omar zuzuhören. Gleichzeitig warnte er den Taliban-Anführer, er müsse die Verantwortung für seine Taten übernehmen. Ein Berater Karzais erklärte, die afghanische Regierung verfolge weiterhin einen kompromisslosen Kurs gegenüber Omar. "Omar ist ein Krimineller und er muss der Gerechtigkeit zugeführt werden", sagte der Berater.

Pakistan protestiert bei US-Truppen

Nach einem für acht pakistanische Bürger tödlichen Beschuss im afghanischen Grenzgebiet hat die Regierung in Islamabad Protest bei den US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan eingelegt. Zur Begründung sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Tasneem Aslam, am Montag in Islamabad, die Koalitionstruppen seien auf der afghanischen Seite der Grenze für die Sicherheit verantwortlich. Es sei unklar, wer geschossen habe. Die US-Truppen hätten jede Verantwortung für den Vorfall zurückgewiesen. Nach dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan Ende 2001 hatten sich zahlreiche Anhänger von Osama bin Ladens Terrornetz Al-Kaida in die Gegend zurückgezogen, in der auch Bin Laden vermutet wird. (APA/Reuters/dpa)