Darin ist zu lesen: "Die Botschaft hat aus eigenen Quellen erfahren, dass tatsächlich 23 irakische und afghanische Bürger auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu in der Nähe der Stadt Constanza am Schwarzen Meer verhört wurden. Ähnliche Verhörzentren gibt es in der Ukraine, im Kosovo, in Mazedonien und Bulgarien."
Verteidigungsministerium bestätigt
Das Schweizer Verteidigungsministerium hat inzwischen auf seiner Website www.vbs.admin.ch die Existenz des Faxes bestätigt. Man werde nun untersuchen, wie das Dokument an die Öffentlichkeit gelangen konnte. Der Schweizer Ermittler Dick Marty, der im Auftrag des Europarats ermittelt, verlangte nach dem Bericht, dass die europäischen Regierungen hierzu "endlich die Wahrheit" sagen. "Es ist ein zusätzliches Indiz für etwas, das wir schon vermutet haben", sagte er. Aus Rumänien und aus Bulgarien kamen postwendend Dementis. Der bulgarische Außenminister Iwajlo Kalfin bekräftigte, es habe in seinem Land nie solche Gefängnisse gegeben.
Dementi aus Bukarest
In Bukarest dementierte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums "kategorisch" den Schweizer Bericht. Erst Ende vergangenen Jahres hätten westliche Journalisten und Menschenrechtsorganisationen den Flughafen Kogalniceanu besucht und dort keine Spuren von Gefängnissen entdeckt. Kogalniceanu wurde während des Irak-Krieges von den US-Truppen als logistische Basis benutzt. Kogalniceanu ist einer der vier Stützpunkte, die Rumänien den USA vor kurzem als längerfristiges Camp zur Verfügung gestellt hat.