Colombo - Bei einem neuen Anschlag mutmaßlicher Tamilen-Rebellen in Sri Lanka sind neun Marinesoldaten getötet und fünf verletzt worden. Die Soldaten seien im Norden des Landes unterwegs zu ihrem Einsatzort an der Küste gewesen, als eine Mine gezündet worden sei, sagte ein Militärsprecher am Donnerstag in Colombo.

Bei mehreren Handgranaten-Angriffen auf Sicherheitskräfte in der Halbinsel Jaffna im Norden Sri Lankas wurde ein Zivilist getötet, zwölf Menschen wurden verletzt. In den vergangenen Wochen ist die Gewalt in Sri Lanka eskaliert, obwohl zwischen Regierung und der Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) offiziell immer noch ein Waffenstillstand herrscht.

Dutzende Tote

Seit der Wahl Mahinda Rajapakses zum Präsidenten Sri Lankas am 17. November sind bei Anschlägen und Angriffen mindestens 74 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden. Bei Gegenangriffen kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, darunter auch Zivilisten.

Rajapakse war als Hardliner zur Wahl angetreten, hatte der LTTE dann aber die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen angeboten. Am 23. Jänner wird der norwegische Sondergesandte Erik Solheim in Sri Lanka erwartet. Er will versuchen, das Waffenstillstandsabkommen zu retten und den Friedensprozess wieder anzuschieben.

Die Rebellen fordern weitgehende Autonomie für die Gebiete im Norden und Osten der Insel, in denen die meisten Angehörigen der tamilischen Minderheit Sri Lankas leben. Die immer brüchigere Waffenruhe zwischen LTTE und Regierung gilt seit Februar 2002. In den zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg zuvor kamen rund 69 000 Menschen ums Leben. Friedensverhandlungen liegen seit April 2003 auf Eis. (APA/dpa)