Nürnberg/München - Der Kampf um das Nürnberger AEG-Werk geht in die letzte Runde. An diesem Montag treffen Management und Arbeitnehmervertreter in München zusammen, um zu beraten, wie die Härten der anstehenden Schließung für die 1750 Beschäftigten des Traditionsbetriebes sozialverträglich abgefedert werden könnten. Der Nürnberger IG-Metall-Vize Jürgen Wechsler kritisierte in einem dpa-Gespräch, dass Electrolux bisher keine konkreten Vorschläge geäußert habe. Der schwedische Hausgeräte-Konzern müsse entweder ein Angebot unterbreiten oder die Forderungen der Gewerkschaft akzeptieren.

AEG-Sprecher Michael Eichel sagte, der Schließungsbeschluss könne nicht mehr aufgehoben werden. Bei den "tariflichen Sondierungsgesprächen" am Montag stehe das weitere Vorgehen im Mittelpunkt. Über einen möglicherweise drohenden Arbeitskampf wolle er nicht spekulieren. Für die AEG werden der frühere Nürnberger Werksleiter Dieter Lange und ein Personalbeauftragter am Verhandlungstisch Platz nehmen und versuchen, "einen konstruktiven Dialog einzuleiten".

Schnelles Ende

Wechsler kündigte unterdessen an, die Gewerkschaft werde auf "ein schnelles Ende drängen". Er rechne jedoch mit einem "harten Ringen", um für die in ihrer Existenz bedrohten 1750 AEG-Mitarbeiter "das beste Ergebnis" herauszuholen. "Electrolux wird bis 2010 nicht aus der Verantwortung für AEG entlassen", betonte Wechsler. Um dies zu erreichen, werde die Gewerkschaft auch vor einem Arbeitskampf nicht zurückschrecken.

Für Wechsler liegt ein Streik näher als ein Verhandlungsergebnis. Bisher gebe es keine Signale, dass Electrolux die Forderungen der Arbeitnehmer akzeptiere. Ein eigenes Angebot habe der Konzern bisher nicht unterbreitet. Um den Druck auf den Tarifpartner zu erhöhen, wurden für Dienstag erneut Protestkundgebungen angekündigt. (APA/dpa)