Pressburg - Bei der Privatisierung der slowakischen Flughäfen Bratislava (Pressburg) und Kosice soll heute, Montag, eine weitere Vorentscheidung fallen: Verkehrsminister Pavol Prokopovic will am Vormittag bekannt geben, welche der zuletzt noch vier Bietergruppen er seinen Ministerkollegen als Käufer der beiden Flughäfen empfohlen hat. Die Privatisierungskommission hatte im Dezember das Konsortium TwoOne um den börsenotierten Flughafen Wien als Bestbieter ausgewählt. Die endgültige Entscheidung wird die Regierung treffen - bisher folgte sie in solchen Fällen stets der Empfehlung der Kommission.

Hinter den Kulissen geht das Tauziehen um den Zuschlag für 66 Prozent der Anteile an den slowakischen Airports mit unverminderter Härte weiter: Am Freitag tauchte laut einem Bericht der slowakischen Nachrichtenagentur TASR ein per E-Mail verschicktes Dokument auf, das dem von der Privatisierungskommission drittgereihten Konsortium ISAP (Independent Slovak Airport Partners) vorwirft, gegen die Ausschreibungsregeln verstoßen zu haben. Dem Dokument zufolge gehört der Flughafen Köln, der offiziell als Mitglied des Bieterkonsortiums ISAP angeführt ist, dem Konsortium weder selbst an, noch besitzt er Anteile an irgendeinem Mitglied des Konsortiums, dem auch die Airport Consulting Vienna (ACV) angehört. Das Dokument trägt laut TASR keinen Absender und wurde von der Adresse eines Sprechers der slowakischen Billig-Airlines SkyEurope verschickt.

"Das Verkehrsministerium betrachtet dies als Teil des Spiels mit den Medien und ein übliches Element des Wettbewerbs zwischen Investoren", sagte der Sprecher des Ministeriums, Tomas Sarluska, am Freitag.

Dem Konsortium TwoOne gehören neben dem Flughafen Wien auch die Raiffeisen Zentralbank (RZB) und die slowakischen Finanzgruppe Penta an. (APA)