Jerusalem - Familienangehörige von Ariel Sharon machen nach Informationen der israelischen Tageszeitung "Yedioth Ahronoth" die Likud-Politikerin und Erziehungsministerin Limor Livnat für den schweren Schlaganfall des Ministerpräsidenten verantwortlich. Die Ministerin habe den Regierungschef öffentlich wegen dessen angeblicher Verwicklung in eine Korruptionsaffäre angegriffen, berichtete die Zeitung. Sharon sei über die Aussagen seiner einstigen Parteigenossin "tief schockiert" gewesen.

Wahlkampagne um den Likud-Vorsitz 1999

Livnat hatte Sharon am Mittwoch, einen Tag bevor dieser sich einer Herzkatheterisierung hätte unterziehen sollen, im Fernsehen scharf wegen der Bestechungsaffäre angegriffen. Am gleichen Abend war Sharon mit einem schweren Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte kurz zuvor bekannt gegeben, über neue Beweise zu verfügen, wonach Sharons Familie von einem österreichischen Geschäftsmann umfangreiche Schmiergelder angenommen haben soll. Die Zahlung der Gelder soll im Zusammenhang mit der Finanzierung von Sharons Wahlkampagne um den Likud-Vorsitz 1999 gestanden sein. Dieser hat alle Vorwürfe in Zusammenhang mit der Affäre um illegale Spendengelder für Sharon zurückweisen lassen. (APA/AFP)