Bad Reichenhall - Eine Woche nach dem Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall mit 15 Toten liefen die Ermittlungen zur Unglücksursache auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft ging dabei auch der Frage nach, ob gelöste Leimbinder der Holzkonstruktion mit ursächlich für den Einsturz des Hallendaches waren.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Traunsteiner Prüfingenieur Walthari Fuchs in den Trümmern mehrere abgelöste Leimverbindungen entdeckt haben will. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, Volker Ziegler, sagte am Montag, Fuchs arbeite nicht im Auftrag der Ermittlungsbehörden.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Beim Einsturz der über 30 Jahre alten Halle waren am Montag vor einer Woche zwölf Kinder und Jugendliche sowie drei Frauen von herabstürzenden Teilen erschlagen und 34 Eisläufer teils schwer verletzt worden. Die Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen gegen unbekannt. Mit einem Ergebnis sei nicht vor Mitte April zu rechnen, teilte Ziegler weiter mit.

In mehreren Schulen der Region blieben am Montag nach dem Ende der Weihnachtsferien die Sessel von bei der Katastrophe getöteten jungen Menschen leer. Schulpsychologen kümmerten sich um die Klassen. Unterdessen bereitete sich die Stadt auf die offizielle Trauerfeier mit Kardinal Friedrich Wetter und Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler am Dienstagabend vor. Dazu wird auch wieder Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) erwartet, der bereits bei einem Gottesdienst am Samstag nach Bad Reichenhall gekommen war. (APA/dpa)