Peking - Nach der Umweltkatastrophe vom Sonntag auf einem Fluss in Zentralchina sind am Montag zwei weitere Unglücke mit gefährlichen Stoffen bekannt geworden. Auf dem Gelben Fluss trieb nach einem Leck in der Stadt Gongyi (Provinz Henan) ein 60 Kilometer langer Teppich aus Dieselkraftstoff flussabwärts in die Nachbarprovinz Shandong, wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete. Nach bisherigem Stand glimpflich verlief ein Schiffsunglück mit einem Chemiefrachter auf dem Jangtse-Strom.

Einige Wasserwerke entlang des Gelben Flusses hätten wegen des Diesel-Teppichs vorübergehend den Betrieb eingestellt, hieß es. Die Behörden hätten am Montag aber den Alarm aufgehoben.

Schwefelsäure

Auf dem Jangtse-Strom kenterte ein Frachter aus Suqian (Provinz Jiangsu) mit 260 Tonnen Schwefelsäure. Die Chemikalie sei aber zunächst nicht ausgetreten. Rettungsschiffe versuchten den Gefahrgutfrachter zu bergen.

Am Sonntag war bekannt geworden, dass Abwässer mit hohen Konzentrationen des Schwermetalls Cadmium aus einem Hüttenwerk in der Provinz Huan den Xiangjiang-Fluss stark verunreinigt hatten. Die Verschmutzung des Nebenarms des Jangtse-Stromes sei noch nicht behoben. Die Behörden gingen aber davon aus, dass die Trinkwasserversorgung für die Städte Zhuzhou, Xiangtan und die Sechs- Millionen-Metropole Changsha möglicherweise doch nicht unterbrochen werden muss, wie zunächst befürchtet worden war.

Flussaufwärts war zusätzlich Wasser aus Stauseen in den Fluss geleitet worden, um die Giftkonzentrationen abzuschwächen. Der Überlauf an zwei Abwasserseen nahe des Hafens Lao Xiawan bei Zhuzhou, wo die Ursache des Unglücks lag, wurde gestoppt. Mit Kalk und anderen Chemikalien wird versucht, das Cadmium in den Seen zu bekämpfen. Das giftige Abwasser wird in eine Aufarbeitungsanlage in dem Hüttenwerk gepumpt. Die schwere Verschmutzung war durch das unsachgemäße Ablassen der Abwässer in den Fluss verursacht worden, wie die Umweltbehörden berichteten. (APA/dpa)