Washington/Jerusalem - Die USA haben ihre Vermittlungsbemühungen im Nahen Osten ohne den schwer erkrankten israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon wieder aufgenommen. Aus US-Regierungskreisen verlautete am Montagabend (Ortszeit) in Washington, Außenministerin Condoleezza Rice habe mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern erörtert und auch Vertreter anderer Staaten konsultiert.

Am Dienstag werden der Sondergesandte des US-Außenministeriums David Welch und der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Elliott Abrams im Nahen Osten erwartet. Sie hatten ihre Reise verschoben, nachdem Sharon am vergangenen Mittwoch mit einem schweren Schlaganfall in die Hadassah-Klinik eingeliefert worden war. Die USA hatten bisher vor allem auf Sharon als Triebkraft für jegliche Art von Friedensinitiative in der Region gesetzt. "Wir wissen alle, dass Ministerpräsident Sharon im Krankenhaus ist und hoffen auf seine Genesung", sagte Außenamtssprecher Sean McCormack. "Was die Kontakte auf der Arbeitsebene betrifft, werden diese fortgeführt."

Auf Wunsch Washingtons hat die israelische Regierung den Palästinensern die Wahlkampfführung in Ost-Jerusalem erlaubt. Davon ausgeschlossen sind Kandidaten der radikalen Hamas. (APA/Reuters)