Urananreicherung zu Forschungszwecken
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA), Mohammed ElBaradei, hat am Dienstag die Entscheidung Teherans kritisiert, die seit Dezember 2004 ausgesetzten Arbeiten zur Urananreicherung wieder aufzunehmen, bevor die UNO-Atombehörde völlige Klarheit über das iranische Atomprogramm habe. ElBaradei betonte in einer Erklärung am Nachmittag, dass die "Aussetzung (der Anreicherung), die Wiederaufnahme des Dialogs mit allen betroffenen Seiten und die nötige Zusammenarbeit und Transparenz gegenüber der IAEO Bedingungen für eine umfassende und gerechte Lösung" des Atomstreits seien.
Arbeiten sollen unter Aufsicht von IAEO-Inspektoren stehen
ElBaradei bestätigte in der Erklärung, dass der Iran am Dienstag die Siegel an drei Atomanlagen entfernt habe, darunter auch Bereiche mit Gaszentrifugen zur Urananreicherung im Atomzentrum Natanz. Teheran will dort nach eigenen Angaben in einer Pilotanlage bestimmte Anreicherungstechniken zu Forschungszwecken testen. Außerdem wurden die Atomanlagen Pars Trash und Farayand Technique geöffnet, hieß es in der Erklärung der UNO-Atombehörde. Die von iranischen Technikern geplanten Arbeiten sollen unter Aufsicht von IAEO-Inspektoren stehen.
Sicherheitsrat fordert zum Einlenken auf
Die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates haben US-Regierungskreisen zufolge den Iran im Atomstreit nachdrücklich zum Einlenken aufgefordert. In getrennten Schreiben hätten die fünf Atommächte USA, Großbritannien, Frankreich, China und Russland an die Regierung in Teheran appelliert, die Forschung am nuklearen Brennstoff-Kreislauf zu stoppen, sagte ein Vertreter des US-Außenministeriums am Montag. Zugleich sei der Iran aufgefordert worden, wieder zu ernsthaften Verhandlungen mit den Europäern zurückzukehren.
USA drohen
Im Atomstreit mit dem Iran haben die USA mit der Einschaltung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (UNO) gedroht, sollte die Islamische Republik an ihrem derzeitigen Kurs festhalten. Dies sei "die letzte Option", teilte das Präsidialamt am Dienstag in Washington mit. Wenn die Regierung in Teheran mit der Anreicherung von Uran beginne, wäre dies eine ernsthafte "Eskalation des Konflikts", erklärte das Amt.