Bonn - Psychologen sind bei Börsenspekulationen erfolgreicher als Naturwissenschaftler und sogar Ökonomen. Dies ergab eine am Montag veröffentlichte Studie von Fachleuten der Bank of England sowie der Universitäten Heidelberg und Bonn. Bei einem Finanzmarktspiel erwiesen sich demnach die Psychologen unter den knapp 6.500 Teilnehmern als überdurchschnittlich misstrauisch beim Umgang mit aus ihrer Sicht überbewerteten Papieren. Mit dieser Strategie fuhren sie erstaunlich gut: Durchschnittlich verdienten die Psychologen bei dem Internet-Experiment dreimal soviel wie Ökonomen oder Physiker. Nach Angaben der Universität Bonn lieferte das Börsenspiel Hinweise darauf, dass sich Aktionäre bei ihren Entscheidungen viel seltener am Kaufverhalten anderer Anleger orientieren als bisher angenommen. Bei dem zusammen mit der Unternehmensberatung McKinsey entwickelten Experiment fanden die Experten demnach keine Anzeichen für ein "Herdenverhalten" - im Gegenteil: Manche Versuchspersonen entschieden sich gerade dann gegen eine Aktie, wenn sie zuvor von vielen Mitspielern gekauft worden war. (APA)